Mehr Aktion! für Unternehmergeist

Zukunft selbermachen – wie geht das denn?

»Es gibt keine Grenzen, wenn man sich ein Ziel erst einmal gesetzt hat“, sagt Alexis, 17 Jahre, nach seiner Erfahrung als „Sommerunternehmer“ beim Hamburger Verein und Sozialunternehmen Futurepreneur e. V. „Für eine Gesellschaft voller Tatkraft und Gründergeist“ heißt es auf einem Flyer von Futurepreneur. Berühmt ist die bundesdeutsche Gesellschaft indes nicht für Tatkraft und Gründergeist – im Gegenteil. In dem Online-Magazin „Mittelstand heute“ beantwortete im November 2019 Unternehmer und Managementberater Dr. Thomas M. Fischer die Frage, ob Deutschland ein Gründerland sei, folgendermaßen: Zwar würden vielerorts Co-Working-Spaces boomen und sich Startups tummeln, auch sei das Thema mit Sendungen wie „Die Höhle des Löwen“ oder „Das Ding des Jahres“ im TV angekommen, aber „ein Blick auf aktuelle Studien bringt ein erschreckend anderes Ergebnis zu Tage: in der Realität ist den Deutschen Unternehmertum heutzutage ferner denn je.“ Eine Umfrage des KfW-Gründungsmonitors von 2019 habe ergeben, dass die Zahl der Unternehmensgründungen in den letzten 17 Jahren um circa 65 Prozent gesunken sei. Fischer schreibt weiter: „Zu wenige trauen sich, einen gut bezahlten Arbeitsplatz für den Schritt in die ungewisse Selbstständigkeit aufzugeben.“

Vermutlich würde Kerstin Heuer, die Futurepreneur bereits 2012 in Hamburg gründete, der Forderung des Unternehmers Fischer, dass Deutschland mehr Gründergeist braucht, voll und ganz zustimmen. Denn Existenzgründungen, verbunden mit neuen Ideen, sind wichtig für eine Gesellschaft – neue Geschäftsmodelle helfen dabei, die Wirtschaftsstruktur lebendig und innovativ zu erhalten und schaffen zudem neue Arbeitsplätze. Aber in unserem Schulsystem haben Kinder und Jugendliche in der Regel nicht die Möglichkeit, die Fähigkeiten und Kompetenzen zu erlernen, die für eine Zukunft als Gründer/in und Unternehmer/in wichtig sind. Im Wesentlichen ist unser Schulsystem darauf ausgerichtet, auf eine Tätigkeit als Angestellte/r vorzubereiten. 

Bei Futurepreneur haben seit dem Start vor acht Jahren bereits rund 2.300 Jugendliche ca. 50.000 Ideen entwickelt und etwa 120 Projekte konkret verwirklicht. Der neuerdings von Mehr Aktion! unterstützte Verein möchte bei jungen Menschen Entdeckerfreude und Unternehmenslust aktiv wecken sowie auch die Begeisterung, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Denn: Unsere Gesellschaft braucht junge Menschen, die ihre Fähigkeiten gewinnbringend einsetzen, um die sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Hierfür schafft Futurepreneur gemeinsam mit Partnern und Unterstützern die Voraussetzungen und steckt mit unterschiedlichen Angeboten den Rahmen für Gestaltungsräume, in denen die Jugendlichen risikofrei zeigen können, was in ihnen steckt – unabhängig von ihren Schulnoten oder ihrer Herkunft. Dieses unternehmerische Neuland entdecken, können die jungen Leute beispielsweise in den Sommerferien als „Sommerunternehmer“ entdecken oder bei Schulprojektwochen als „Campus-unternehmer“ – mit viel Kreativität, Mut, Möglichkeiten und jeder Menge Spaß!

Futurepreneur-Erfolgsgeschichten

Pascal wollte die Sommerferien sinnvoll nutzen. Als Jüngster im Sommerunternehmer-Team hatte er nicht den leichtesten Stand. Aber mit Durchhaltevermögen und der Idee für MuesliYard, Bio-Müslimischungen in Mehrweggläsern hatte er am Ende Erfolg. Seine Erkenntnis: „Probleme sind dafür da, um gelöst zu werden.“ › mehr

Dielzos wollte als Sommerunternehmerin etwas mit Nachhaltigkeit und Umwelt machen und gestaltete individuelle Jutebeutel, die C-BAGS. Doch vermarkten war erst mal nicht ihrs, bis sie auf der großen Bühne stand, ihr Projekt präsentierte und über sich hinauswuchs. Ihr Fazit: „Es ist nicht schwer, seine eigene Idee umzusetzen. Man muss nur daran glauben und auch etwas dafür tun.“ › mehr

Iga zeigte zu Beginn des Schulprojektes „Campusunternehmer“ wenig Motivation. Doch dann hatte sie gemeinsam mit zwei anderen Mädchen eine Idee für „irgendwas mit Kosmetik“. Für ihre Minifirma Galaxy Cosmetic erfanden die drei Meteoritenseifen und verkauften erfolgreich alle Unikate. Am Ende gab es ein Diplom sowie einen Sonderpreis. › mehr

Lya, gerade mal zwölf, wusste schon genau, was sie wollte: Als Sommerunternehmerin ihre Geschäftsidee LYABUILITY auf den Weg bringen. Ihre selbst hergestellten Bienenwachstücher als Alternative zu Frischhaltefolien waren am eigenen Stand ein Verkaufsschlager. Ihr Gewinn: 1.375 Euro und die Erkenntnis, dass gute Kontakte wichtig sind. › mehr