Für Kinder und Jugendliche, die an Mukoviszidose, auch Cystische Fibrose (CF) genannt, erkrankt sind, ist Sport besonders wichtig. Denn eine gute körperliche Leistungsfähigkeit trägt unmittelbar dazu bei, dass die Krankheit weniger schwer verläuft und die Lebenserwartung steigt. Deshalb gibt es in der Mukoviszidose-Ambulanz für Kinder und Jugendliche in der MHH auch ein sporttherapeutisches Angebot. Ab Mai 2020 übernimmt hier der Pädagoge und Sportwissenschaftler M.Sc. Florian Junge die Aufgabe, die jungen Patientinnen und Patienten zu beraten und bei Bedarf als Trainer zu unterstützen. Schon jetzt brennt er für seine Aufgabe. Bereits seine Masterarbeit schrieb er, in Zusammenarbeit mit der Ambulanz, zum Thema „Körperliche Aktivität bei Kindern und Jugendlichen mit Cystischer Fibrose“. Im vergangenen Jahr konnte er den Sporttherapeuten Lothar Stein bei seiner Tätigkeit begleiten und wichtige Einblicke gewinnen. In den Beratungsgesprächen „erfassen wir zunächst, inwieweit die Patienten bereits sportlich aktiv sind, welchen Sport sie treiben, ob sie im Verein sind, mit dem Fahrrad zur Schule fahren etc.“, berichtet Florian Junge. „Anschließend sprechen wir Empfehlungen aus, geben Tipps, wie mehr Aktivitäten in den Alltag eingebaut werden können.“ Besonders am Herzen liegt ihm dabei, dass die jungen Patienten die sportlichen Aktivitäten nicht als weitere Therapiemaßnahmen erleben, sondern Spaß dabei haben. Besonders angetan hat es ihm ein 18-jähriger Patient, dessen Zustand sich durch ein neues Medikament wesentlich verbessert hatte. Nach positiven Leistungstests war er so ambitioniert, dass er sich von Florian Junge Unterstützung zur Vorbereitung eines Halbmarathons wünschte. Florian Junge geht selbst mit gutem Beispiel voran, joggt regelmäßig, fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit und trainiert im Verein Touch-Rugby, eine softe Variante des Rugby.
INFO Mukoviszidose
Mukoviszidose oder Cystische Fibrose (CF) ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung. Körperflüssigkeiten wie Speichel, Bronchialschleim oder Bauchspeicheldrüsensekret sind aufgrund einer genetischen Veranlagung sehr viel zäher als üblich. Folgen sind unter anderem Atemprobleme und Verdauungsstörungen. Mukoviszidose ist nicht heilbar. Mit einer konsequenten Therapie kann der Krankheitsverlauf aber verlangsamt werden.
Quelle: netdoktor.de