Die Pädiatrische Palliativversorgung des hannoverschen Kinder- und Jugendkrankenhauses AUF DER BULT behandelt und begleitet junge Menschen mit lebenslimitierenden bzw. -verkürzenden Erkrankungen. Darunter versteht man Krankheitsbilder, die im Kindes- oder Jugendalter beginnen und die meist zu einem vorzeitigen Tod führen. Hierunter fallen beispielsweise vorangeschrittene Krebserkrankungen, neurologische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Folgeerkrankungen nach Frühgeburt. Meist bestehen keine echten Heilungschancen. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen benötigen nicht nur eine medizinische Akutversorgung – notwendig ist auch eine umfassende und vielfältige Versorgung der betroffenen Familien rund um Körper, Geist und Seele. Pädiatrische Palliativversorgung beinhaltet neben der Symptom-Linderung (Schmerzen, Unruhe, Luftnot) insbesondere auch die psychosoziale Begleitung der jungen Patienten und ihrer Familien. Kinder mit einer lebensverkürzenden Erkrankung befinden sich meist in einem Teufelskreis aus Schmerzen, Angst, Hilflosigkeit, Traurigkeit und sozialem Rückzug.
Das Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT hält seit Mitte 2022 für diese Patientengruppe ein spezielles Angebot vor: die stationäre Palliativversorgung bzw. ein Palliative Care Team. Dies sind über die übliche Pflege und medizinische Akutversorgung hinaus fachübergreifende, beratende und unterstützende Hilfen, die sich klar an den weitergehenden besonderen Bedürfnissen der Kinder und deren Familien orientieren. Ein entscheidender Aspekt bzw. eine Zielvorstellung ist hierbei, die Lebensqualität vorauszuplanen und zu erhöhen. Das Palliative Care Team AUF DER BULT stärkt die Familien, unterstützt dabei die schlimme Diagnose zu verarbeiten, berät die Eltern im Umgang mit der komplexen Situation und ist mit viel Empathie für alle Betroffenen da.
Das Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT möchte die Kinder-Palliativversorgung künftig verbessern, ganzheitlicher ausrichten und in ihrem Haus etablieren. Hierzu benötigt es zwingend psychologische Fachkräfte, die langjährige Erfahrung in Familien- und Trauertherapie sowie in der Krisenbewältigung mitbringen. Mehr Aktion! hat die besondere Dringlichkeit der Situation erkannt und unterstützt den personellen Ausbau des Palliative Care Teams mit einer Anschubfinanzierung.
Eine psychologische Fachkraft nimmt voraussichtlich noch in diesem Jahr im Palliative Care Team ihre Arbeit auf. Finanziert wird diese u.a. durch Mehr Aktion!, denn es gibt in diesem Fall keine Mittel für den Ausbau eines ganzheitlichen Palliativ-Teams, so dass eine Finanzierung aus Drittmitteln notwendig war. Dabei ist es aus ärztlicher und auch unserer Sicht so sinnvoll und wichtig – und mit Sicherheit eine große Unterstützung für die betroffenen Familien! Das Palliative Care Team freut sich, dass die Arbeit künftig mit verstärkter Mannschaft weitergeht. Vielleicht können wir in unserer nächsten Ausgabe die neue psychologische Fachkraft schon vorstellen.