Mehr Aktion! mit Musik

Klänge mit einem Wimpernschlag

Musik und Tanz gehören zum Leben. Wir können darüber Freude ausdrücken oder auch Leid – und viele andere Gefühle ausleben. Die meisten kleinen Kinder tanzen zur Musik, singen oder trommeln, ohne dass ihnen irgendjemand erklären müsste, wie das geht.

Doch wie sieht es bei Kindern mit schwersten und mehrfachen Behinderungen aus? Kindern, die im Rollstuhl leben und selbstständig vielleicht höchstens den Kopf bewegen können? Oder Kindern, die vielleicht nur liegen können und ständig an eine Beatmungsmaschine angeschlossen sind?

Hier gibt es eine gute Nachricht: Internationale Initiativen von Tänzern, Musikerinnen, Pädagogen, Wissenschaftlerinnen und IT-Experten haben in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, dass auch stark eingeschränkte Kinder und Erwachsene selbst Musik machen können. Sie haben mit „Soundbeam“ oder „MotionComposer“ (deutsch: Bewegungskomponist) eine entsprechende Technologie erfunden: Mit Hilfe einer geeigneten Kamera, eines 3 D-Sensors, eines starken Computers und einer speziellen Software können diese Er ndungen jede Bewegung eines Menschen – und sei es nur ein Schlag mit den Wimpern – in Klänge und Musik umwandeln.

Auch Kinder mit schwersten Mehrfachbehinderungen können sich mit dieser Technologie körperlich, emotional oder auch künstlerisch ausdrücken. Das hat neben der Freude, die die Kinder ganz offensichtlich dabei emp nden, eine gesundheitsfördernde Wirkung. Eine Studie im Giannina Gaslini Kinderkrankenhaus in Genua/Italien, hat gezeigt, dass sich das Körper- und Raumgefühl wie auch das Selbstbild und die Selbstwahrnehmung verbessern. Auch die Koordinationsfähigkeit nimmt zu. Außerdem wird durch diese Aktivität das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung gefördert.

Spende für Intensivkinder

Deswegen möchte der Verein „Intensivkinder zuhause Niedersachsen“ nun die entsprechende Technologie und Geräte anschaffen. Der Verein kümmert sich schon seit 2001 um Familien mit schwerstmehrfachbehinderten und intensivp egebedürftigen Kindern. Wie wir bereits im Newsletter berichtet haben, unterstützt der Verein betroffene Familien kompetent und umfassend. Und er entwickelt Angebote zur Förderung der schwerstmehrfachbehinderten Mädchen und Jungen. Mit Fantasie und viel Engagement machen die Betreu- erinnen und Betreuer ihnen immer wieder besondere Freizeiterlebnisse und Aktivitäten möglich.

Ein besonderes Freizeiterlebnis hatten auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher einer Lesung des Schauspielers Christian Brückner, der deutschen Stimme von Robert De Niro, und seiner Kollegin Claudia Michelsen im Hause der Concordia Versicherungen in Hannover. Die TV-Stars lasen im Oktober aus den Erzählungen „Zuviel Glück“ von Literatur-Nobelpreisträgerin Alice Munro. Den Erlös der Lesung haben die Concordia Versicherung – vermittelt von Mehr Aktion!, dem Verein „Intensivkinder zuhause“ – für die Anschaffung eines ersehnten Sound-Beamers gestiftet.