Erwachsene tragen die Verantwortung für den Schutz von Kindern. Doch gar nicht so selten kommt es vor, dass diese Verantwortung missbraucht und sexuelle Gewalt an Schutzbefohlenen verübt wird. Deshalb gibt es Violetta e. V. Die Fachberatungsstelle bietet betroffenen Mädchen und jungen Frauen sowie ihren Angehörigen schon seit über dreißig Jahren in Hannover Beratung und Unterstützung unter dem Motto „Kein Kind kann sich alleine schützen!“ In den letzten acht Jahren hat Mehr Aktion! die Online-Beratung von Violetta finanziell gefördert, die vielen Mädchen und jungen Frauen einen niedrigschwelligen und auf Wunsch anonymen Zugang zur Beratung ermöglichte. Dadurch konnten viele Betroffene, für die der persönliche oder telefonische Kontakt nicht infrage kam, zusätzlich erreicht und ihnen geholfen werden.
Nun haben die Region sowie die Stadt Hannover die Förderung dafür übernommen, sodass Mehr Aktion! Mittel frei hatte und sich der Förderung eines neuen Projektes bei Violetta zuwenden konnte: Menschen, die im pädagogischen Umfeld mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, bei ihrer präventiven Arbeit und bei ihrer Stärkung von Kindern zu unterstützen. Auch sollen diese gezielt geschult werden, damit sie Signale von Missbrauch so früh wie möglich wahrnehmen und bei der Vermutung auf sexualisierte Gewalt das Richtige tun. Denn pädagogische Fachkräfte verbringen in unterschiedlichen Kontexten und Einrichtungen viel Zeit mit Kindern. Als wichtige Ansprech- und Vertrauensperson ist es ihre Aufgabe, diese Kinder zu schützen und ihnen zu helfen, wenn sie feststellen, dass sie Grenzverletzungen oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind oder waren.
In dem neuen, durch Mehr Aktion! geförderten Fortbildungsangebot sollen aber nicht nur Mitarbeitende in pädagogischen Einrichtungen geschult werden, sondern auch Eltern und andere Erziehungsberechtigte sowie die Mädchen und Jungen selbst. Hierdurch und durch das Begleiten der Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten möchte Violetta dazu beitragen, dass pädagogische Einrichtungen sicherere Orte für Kinder werden. Ziel ist auch, dass diese Einrichtungen dabei unterstützt werden, Strukturen zu schaffen, die sexualisierte Gewalt schon von vornherein verhindern oder zumindest erschweren, sodass Mitarbeitende angemessen auf Übergriffe reagieren können und die Prävention nachhaltig im Erziehungsalltag verankert wird.