Mehr Aktion! im Mädchenhaus

Ich und mein Leben als Mädchen

Bunt, absolut bunt, kunterbunt kann das Leben als Mädchen sein. Besonders für Mädchen, die schon im vergangenen Jahr bei dem Projekt „Absolut bunt“ zum Thema „Ich und mein Leben als Mädchen*“ im Mädchenhaus KOMM teilnehmen konnten. An Freitagen wurde während vier Monaten in der Kunstwerkstatt des Mädchenhauses zu Themen und mit Methoden künstlerisch gestaltet, die die Mädchen in einem angeleiteten Prozess selbst ausgewählt hatten. Denn es war ihnen sehr wichtig, in die Planung des Projektes einbezogen zu werden und zu erleben, dass sie ernst genommen und beteiligt werden.

Freundschaft und Zusammenhalt, der eigene Körper, Vielfalt, Dicksein und Diskriminierung waren einige der Themen, zu denen gestaltet, fotografiert, meditiert, gemalt und recherchiert wurde. Besonders beeindruckt hat die Mädchen der Besuch einer Mutter von einem der Mädchen aus der Gruppe, die eine Sehbehinderung hat. Die Mutter kam mit den Mädchen über ihren Lebensalltag und ihre Diskriminierungserfahrungen ins Gespräch. Ihre vielfältigen Kompetenzen und ihre positive Lebenseinstellung haben bei den Mädchen einen großen Eindruck hinterlassen. 

In diesem zweiten Projektjahr, wie schon das erste finanziert von Mehr Aktion!, werden die Forderungen der Mädchen für eine gerechte und möglichst diskriminierungsarme Gesellschaft in den Fokus genommen. Dabei wird das Thema Hautfarbe eine besondere Rolle spielen und die Frage warum es kaum Kosmetik für dunklere Hautschattierungen gibt. In einem Workshop können die Mädchen Kosmetik selbst herstellen. Dazu wird ein Fotoprojekt stattfinden, bei dem die Mädchen die Möglichkeit haben, sich zu schminken und selbst zu fotografieren – einmal mit herkömmlichem Make-up und anschließend mit an die Hautfarbe angepasstem selbstgemachtem Make-up.

Schließlich werden die Mädchen bei der Veranstaltung „Mädchenhaus KOMM meets Politik“ hannöversche Politikerinnen und Politiker treffen und ihnen vermitteln, was aus ihrer Sicht für eine gleichberechtigte, diskriminierungsarme Zukunft erforderlich ist und was sie von den politischen Parteien erwarten. Und am Ende des Projektjahres haben alle Beteiligten bei einer Abschlussveranstaltung die Möglichkeit ihre Ergebnisse zu präsentieren.