Vor ziemlich genau drei Jahren machten sich drei Partner gemeinsam auf den Weg mit dem Ziel, Kinder der 2. und 3. Klassen in Grundschulen fürs Leben zu stärken: IcanDo e. V., Mehr Aktion! und die Grundschule Vinnhorst. Am 10. Mai 2017 fand in der Sporthalle der Grundschule Vinnhorst eine Kick-off-Veranstaltung statt, mit der das auf fünf Jahre angelegte Pilotprojekt IcanDo@School für soziales Lernen zur Gewaltprävention und Integration startete und gleichzeitig der Presse vorgestellt wurde. Zuvor hatten die drei Partner schon gemeinsame Erfahrungen mit einwöchigen Feriencamps gesammelt und dabei festgestellt, dass diese zwar gute Ergebnisse vorwiesen, aber für einen langfristigen Erfolg zur Gewaltprävention und Integration nicht ausreichten. Daraufhin entstand die Idee für das auf fünf Jahre angelegte Projekt.
Das Rahmenkonzept für IcanDo@School fußt auf dem mehrfach prämierten Konzeptansatz „ICH-DU-WIR – gemeinsam sind wir stark!“ des IcanDo e. V. Dabei werden mit einfachen Übungen der Zusammenhalt der Schülerinnen und Schüler gestärkt, Vertrauen geschaffen und die Klassengemeinschaft gefördert. Die Kinder üben gemeinsam im Team, Lösungen für die Bewältigung von Aufgaben und Herausforderungen zu finden. Gleichzeitig werden ihre individuellen Potenziale gestärkt, werden sie für ihre körperlichen und emotionalen Grenzen sensibilisiert, ihr Umgang mit Misserfolgen trainiert sowie ihre gewaltfreie Selbstbehauptung und Konfliktfähigkeit eingeübt. Das ambitionierte Schulprogramm der Grundschule Vinnhorst bot eine ideale Grundlage, um das IcanDo-Konzept in die pädagogische Arbeit der Schule einzubetten.
Nun liegen Ergebnisse einer Evaluation des Projektes durch die Leibniz Universität Hannover vor. Die Untersuchung wurde an insgesamt fünf Schulstandorten im Zeitraum vom Mai 2019 bis zum Januar 2020 durchgeführt, unter anderem in der Grundschule Vinnhorst. Die Ergebnisse sind mehr als erfreulich. Im Rahmen der Evaluation wurden Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schulleitung und Sozalpädagoginnen und -pädagogen befragt. Der Frage, ob das Projekt IcanDo@School „ein gewinnbringender Beitrag zur Prävention“ an der Grundschule Vinnhorst ist, stimmten alle Lehrkräfte ohne Einschränkung zu. Sie begründeten dies auf unterschiedliche Weise. So wurden beispielsweise die „hohen sozialpädagogischen Kompetenzen des IcanDo-Teams“ unterstrichen oder auch dessen „achtsamer Umgang mit allen Beteiligten“ und seine „hohe Professionalität“ sowie die gelebte „Transparenz und Empathie“. Weiter wurde beispielsweise festgestellt, dass die „einfachen grundlegenden Regeln des Projekts leicht in den Schullalltag übertragen“ werden können und dort „gut umsetzbar“ sind. Außerdem wurde positiv bewertet, dass die Projektregeln gleichermaßen „für alle gelten“ und „ein einheitlicher Umgang bei Regelverstößen“ dazu führt, dass es „langfristig weniger Konflikte“ gibt. Kurz gesagt wurde positiv bewertet, dass es aufgrund der gelungenen „Synthese von Sport und Sozialpädagogik“ und der erreichten „Stärkung der Kinder“ zu „weniger Gewalt“ kommt.
Auch die Frage, ob sie anderen Schulen die Durchführung eines IcanDo@School-Projektes zur Gewaltprävention auf Basis der von ihnen gemachten Erfahrungen empfehlen würden, beantworteten alle Pädagoginnen und Pädagogen mit: „stimme voll zu“. Abschließend beurteilten sie das Projekt alle außerordentlich positiv, beispielsweise als „gut strukturiert“ und „durchdacht“. Alle am Schulleben Beteiligten „werden gut mitgenommen und unterstützt“, sodass die „Nachhaltigkeit und Wirkung deutlich spürbar“ ist. Das IcanDo-Handlungskonzept sei gut fundiert und unterstütze die schulische Arbeit hervorragend, auch deshalb, weil die Lehrkraft im Projekt vieles beobachten könne, was sonst im Schulalltag untergehe.
Nach diesen hervorragenden Ergebnissen und Beurteilungen des Pilotprojekts an der GS Vinnhorst, könnte langfristig auch der Plan der Projektpartner aufgehen, ein positives Beispiel für andere niedersächsische Schulen geben zu können und die Implementierung des IcanDo-Programms zur Gewaltprävention und Integration in der gesamten niedersächsischen Schullandschaft anzuregen.