Für fünf Kinder wurde in diesem zweiten Corona-Sommer ein ganz besonderes Erlebnis wahr – sie durften eine Woche lang mit Alpakas auf „Tuchfühlung“ gehen. Die vier Mädchen und ein Junge im Alter von 8 bis 12 Jahren kamen allesamt aus Steyerberg und Umgebung. Das besondere war, dass die Gruppe ganz gemischt war hinsichtlich der sozialen Herkunft. Die gemeinsame Zeit und das Zusammensein mit den Alpakas – übrigens nicht zu verwechseln mit Lamas, die größer und robuster gebaut sind – war für alle außergewöhnlich. Die gutmütigen Tiere sollen übrigens eine entspannende, positive Wirkung auf Menschen haben.
Alpakas gibt es im Lebensgarten Steyerberg auf dem Gelände des Permakulturparks seit Januar 2020. Nach einer entspannten Eingewöhnungszeit der Tiere und einer Corona-bedingten Verzögerung, freute sich Miriam Kaiser, Diplom-Ingenieurin, Heilpraktikerin und Heilpraktikerin für Psychotherapie, mit ihrem Team umso mehr, als sie ab Sommer 2021 endlich mit ihren Angeboten rund um die Alpakas starten konnte. Miriam Kaiser hatte, nachdem sie 2019 eine Fortbildung zum Lama- und Alpaka-Coach absolviert hatte, die Herde nach Steyerberg gebracht, um mit ihr unterschiedliche Freizeit- und Therapieangeboten für Interessierte zu ermöglichen. Ganz oben auf der Liste steht dabei das Thema Bildung und Teilhabe: Über die Begegnung mit Alpakas können Kinder, Jugendliche und Erwachsene sich auf leichte und spielerische Art mit Themen wie Ökologie, Nachhaltigkeit und dem Umgang mit Tieren auseinandersetzen. Dadurch soll ihre Verbindung zur Natur gestärkt und durch die niedlichen und kuscheligen Alpakas die emotionale Bindung an die Natur gefördert und damit das Interesse gesteigert werden, Natur und Umwelt zu erhalten und zu schützen.
Den Anfang durften die fünf Kinder machen und haben dabei ganz viel Spannendes über Alpakas und über den Umgang mit diesen gelernt. Morgens nach dem gemeinsamen Frühstück war erst einmal Stalldienst angesagt. Das bedeutete fegen, neu einstreuen sowie füttern und tränken der Alpaka-Herde. Auf dem Programm stand aber auch etwas aus Alpakawolle zu basteln, gemeinsam zu kochen, Kräuter zu sammeln, Kräuterbutter herzustellen, am Lagerfeuer Fladenbrot zu backen und sogar etwas über Ökolandbau zu lernen. Die Kinder hatten insbesondere Gelegenheit, eine Woche lang ganz frei der Natur im Wald und mit den Tieren zu begegnen und nebenbei spielerisch Zusammenhänge der Natur zu verstehen und ihre Wahrnehmung für diese zu schulen. Insbesondere durch den achtsamen Umgang mit den Tieren und mit Pflanzen, aber auch zum Beispiel an einem Waldtag mit Wanderung, Spielen und Picknick im Wald sowie beim Klettern und Hütten bauen.
Permakulturpark am Lebensgarten Steyerberg (PaLS)
Der Permakulturpark am Lebensgarten Steyerberg (PaLS) ist ein Lehr-, Forschungs- und Demonstrationsobjekt mit dem Ziel, die ökologische Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Flächen mit Erholungs- und Bildungsräumen zu verbinden. Das acht Hektar große Gelände befindet sich angrenzend zur Siedlungsgemeinschaft „Lebensgarten“ in Steyerberg. Im Jahr 2019 erweitert der Permakulturpark sein Spektrum, um den Beweis anzutreten, dass Permakultur auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Das Alpakaprojekt “APaLS” wird als ein Modul des Permakulturparks gegründet und ist damit Teil der gGmbH.
Permakultur ist eine Anbaumethode, deren Ziel es ist, nutzbare Ökosysteme zu schaffen, die sich selbst erhalten können. Permakultur bedeutet auch, von der Natur zu lernen und ihre Strukturen und Muster in die eigene Planung einfließen zu lassen.